Aufbau 

Der dreisemestrige Studiengang «Certificate of Advanced Studies (CAS) in Offizinpharmazie» vermittelt Grundkenntnisse, welche für die Tätigkeit als Offizinapotheker/in in eigener fachlicher Verantwortung notwendig sind. Die Inhalte der Weiterbildung bauen auf dem in der universitären Grundausbildung erworbenen Wissen auf. Der CAS setzt den Schwerpunkt auf den Lernzielkatalog, den man für den Erwerb des eidgenössischen Titels  «Fachapotheker/in in Offizinpharmazie» braucht. Die Teilnehmenden erhalten damit ein strukturiertes universitäres Programm, welches sich klar von den Inhalten der universitären Grundausbildung abgrenzt. Die Punkte werden laufend gutgeschrieben, es werden total 1750 FPH Punkte in den Rollen 1,2,3,5,6, & 7  für die Weiterbildung beantragt.

Wird zusätzlich zum CAS Offizinpharmazie das  CAS Klinische Pharmazie (+ 1300 FPH Punkte in Rolle 1) absolviert, ist dies zusammen mit der geforderten praktischen Tätigkeit in der Offizin und dem komplettierenden Selbststudium eine mögliche Grundlage für den Erwerb des eidgenössischen Fachapothekertitels in Offizinpharmazie. Die Verleihung des eidgenössischen Titels erfolgt nicht im Rahmen der Weiterbildungsangebote der Universität Basel. Die Organisation und Durchführung der Prüfung zur Erlangung des Fachapothekertitels obliegt der Fachgesellschaft FPH Offizin, über die Erteilung des Titels entscheidet das Institut FPH.

Der CAS Offizinpharmazie ist in vier Themenbereiche aufgeteilt. Die Themenbereiche können nicht einzeln gebucht werden.

Themenbereich 1: Pharmazeutische Behandlung

Vorgesehene Rollen:  1, 2, 5, 7
5 Tage Präsenzunterricht plus Vor- und Nachbereitungen mit einem Workload von ca. 50 Stunden
3 ECTS Punkte, es werden 575 FPH Punkte für die Weiterbildung beantragt

Im Themenbereich «Pharmazeutische Behandlung» werden wir uns mit der Etablierung und Tarifierung von neuen Dienstleistungen befassen, insbesondere rund um die Liste B+. Dabei werden wir auch die die Möglichkeit haben, verschiedene Guidelines zu häufig auftretenden Erkrankungen kennen zu lernen und deren praktische Anwendung anhand von Fallbeispielen zu üben. Wir werden ausserdem die geltenden Bestimmungen im Tarifvertrag kennenlernen und lernen, wie man Leistungen korrekt abrechnet. Am Ende des Moduls werden die Teilnehmenden in der Lage sein, eine eigene Dienstleistung zu entwickeln und zu tarifieren.

Case-Management von häufigen Erkrankungen, Liste B+ Teil 1-3

  • Etablierung und Tarifierung von neuen evidenzbasierten Dienstleistungen
  • Krankheitsbilder, Anamnesetechniken und Dienstleistungen rund um die Liste B+
  • Kennenlernen von Guidelines zu häufig auftretenden Erkrankungen
  • praktische Anwendung der Guidelines anhand von Fallbeispielen

Apotheker als Leistungserbringer

  • Kennenlernen der geltenden Bestimmungen im Tarifvertrag
  • Korrektes Abrechnen von Leistungen anhand von praktischen Beispielen
  • Entwicklung und Tarifierung einer eigenen Dienstleistung

Notfallsituationen

Details folgen

 

Themenbereich 2: Pharmazeutische Betreuung 

Vorgesehene Rollen: 2, 3
Tage Präsenzunterricht plus Vor- und Nachbereitungsaufgaben mit einem Workload von ca. 45 Stunden
2,5 ECTS Punkte, es werden 475 FPH Punkte für die Weiterbildung beantragt

Im Bereich «Pharmazeutische Betreuung» gehen wir auf die Rolle der Apotheken in den interprofessionellen Versorgungsketten ein, und zwar nach vorne zu den Patientinnen und Patienten und nach hinten zu den weiteren Professionen im Gesundheitswesen. Sei es Triage von leichteren oder schweren Symptomen, Therapiebegleitung mit Adhärenzförderung, institutionelle Betreuung mit koordiniertem Informationsaustausch oder kollaborative Dienstleistungen über Schnittstellen hinaus: Überall braucht es emotionale Intelligenz, soziale Kompetenz und kommunikatives Geschick. Diese Inhalte werden in diesem Themenbereich angegangen und sogleich in Kontext gebracht mit interprofessionellen Aufgabengebieten. Die Teilnehmenden sollen nach Abschluss dieses Moduls alle Schlüssel in der Hand halten, um eine neue Dienstleistung oder ein neues interprofessionelles Projekt zu starten.

Psychologische Grundlagen

Details folgen

Kommunikation & Interprofessionelle Versorgungskette Teil 1-3

Details folgen

 

Themenbereich 3: Spezialisierung in der Offizin 

Vorgesehene Rollen: 1, 3
4 Tage Präsenzunterricht plus Vor- und Nachbereitungsaufgaben mit einem Workload von ca. 45 Stunden
2,5 ECTS Punkte, es werden 450 FPH Punkte für die Weiterbildung beantragt

Der Themenbereich «Spezialisierung in der Offizin» bietet eine Einführung in die gesetzlichen Grundlagen für die Herstellung von Arzneimitteln in der Apotheke. Die Teilnehmer lernen die GMP Richtlinien zu Herstellung in kleinen Mengen kennen und erhalten praktische Tipps zur Herstellung verschiedener Arzneiformen. Zudem werden die Methoden und notwendige Infrastruktur für die Herstellung von Arzneimitteln in der Offizin erläutert sowie die Risikobeurteilung und die Plausibilitätsprüfung von Rezepturen erklärt. Der Teil «Personalisierte Pharmakotherapie» vermittelt Grundlagen der Pharmakogenetik und erläutert die rechtlichen Rahmenbedingungen für genetische Untersuchungen in der Apotheke. Die Teilnehmer lernen die Bedeutung der personalisierten Pharmakotherapie im interprofessionellen Setting kennen und haben die Möglichkeit eine persönliche Genotypisierung durchzuführen.

Herstellung von Arzneimitteln in der Offizin

  • Gesetzliche Grundlagen für die Herstellung von Arzneimitteln in der Offizin
  • GMP Richtlinien zur Herstellung in kleinen Mengen
  • Lohnherstellung
  • Methoden, notwendige Infrastruktur und praktische Tipps zur Herstellung einzelner Arzneiformen
  • Risikobeurteilung und Plausibilitätsprüfung

Personalisierte Pharmakotherapie

  • Gundlagen der Pharmakogenetik
  • Rechtliche Rahmenbedingungen für genetische Untersuchungen in der Apotheke
  • Personalisierte Pharmakotherapie im interprofessionellen Setting
  • Praktische Durchführung einer persönlichen Genotypisierung (optional)

Themenbereich 4: Führung und Verantwortung 

Rolle 6
2 Tage Präsenzunterricht plus Vor- und Nachbereitungsaufgaben mit einem Workload von ca. 24 Stunden
1 ECTS Punkt, es werden 250 FPH Punkte für die Weiterbildung beantragt

Im Bereich «Führung und Verantwortung» lernen die Teilnehmenden, wie sie den Rollenwechsel von der angestellten Person zur Führungsperson erfolgreich meistern und was eine resiliente Führung bedeutet. Sie lernen die Grundsätze der positiven Führung, der Motivation von Mitarbeitenden und der erfolgreichen Delegation von Aufgaben kennen. In Bezug auf Personalführung wie Rekrutierung, Mitarbeitendengespräche und das Ausstellen von Arbeitszeugnissen werden die Teilprozesse erläutert. Die Teilnehmenden lernen unter anderem anhand eigener Fallbeispiele, wie man lösungsorientierte Kommunikation als Führungsinstrument einsetzen kann, wie man schwierige Gespräche führt und mit Konfliktsituationen umgeht.

Selbstmanagement, Motivation und Delegation 

  • Rollenwechsel von der angestellten Person zur Führungsperson
  • Bedeutung einer resilienten Führung und Möglichkeiten, die eigene Resilienz und die Teamresilienz zu stärken
  • Grundsätze der positiven Führung, der Motivation von Mitarbeitenden und der erfolgreichen Delegation von Aufgaben

Personalführung, Teamkommunikation und Konfliktlösung

  • Teilprozesse der Personalführung wie Rekrutierung, Mitarbeitergespräche, Ausstellen von Arbeitszeugnissen
  • Lösungsorientierte Kommunikation als Führungsinstrument
  • Schwierige Gespräche führen und Umgang mit Konfliktsituationen
  • Besprechung von eigenen Fallbeispielen

Studiendauer

3 Semester, 10 ECTS Punkte
15 Präsenzkurstage und Selbststudium mit einem Workload von ca. 20 Tagen für Kompetenznachweise. Die Kompetenznachweise werden mit «bestanden» oder «nicht bestanden» bewertet

FPH Punkte

Pro Tag werden 50 FPH Punkte für die Weiterbildung in den Rollen 1, 2, 3, 5, 6, und 7 beantragt = 1750 FPH Weiterbildungs-Punkte in Offizinpharmazie

Wird zusätzlich das CAS Klinische Pharmazie absolviert, können voraussichtlich insgesamt 60 Tage für die Weiterbildung angerechnet werden, davon 30 Tage in Rolle 1.

Abschluss

Nach erfolgreichem Abschlussverfahren wird ein Certificate of Advanced Studies (CAS) Offizinpharmazie verliehen

Studienbeginn

Januar 2024